Armin Schanz Art

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Künstlerportrait: Armin Schanz     1988

Armin Schanz ist Maler und Videokünstler, wobei er zwischen beiden Medien konstruktive Wechselbeziehungen entstehen lässt, Motive aus seinen Videoar­beiten beeinflussen seine Malerei, bei der Videoarbeit gemachte Entdeckun­gen werden malerisch vertieft und vice versa. In seine Videoarbeiten lässt er zumeist Performance-Elemente mit einfließen. Die Fotografie ist ein weiteres von ihm bevorzugt benutztes Medium.

Armin Schanz malt, wie er es selbst nennt,  psychische Experiencen,  also seelische  Erfahrungen, Momentaufnahmen intensiver Reisen durch  seine traumatischen und meditativen Gefühlswelten. Durch absolute Bewusstseinswahrnehmung unter  Zerstörung sämtlicher psychischer Reduktionsmechanismen gelangt er zu seinen sensitiv-medialen  Inspirationsfindungen. Seine  Bilder sind voller Bewegung,  eingefroren und geprägt  von seiner expressiven,  im nächsten Moment realistisch pointierender Handschrift. Er scheint  sich  völlig auf die Darstellung des Menschen  konzentriert  zu haben,  wobei die geschlechtsspezifischen Merkmale der Wesen  in  seinen Bilder  fließend miteinander verwischt sind. "Irritierend an  den neuen (wie  an den älteren)  Arbeiten des Erotomanen Schanz ist vielmehr,  dass sich Sexualität als schöpferische Phantasie in einem eigenartigen, diffusen  Grenzland abspielt,  in dem es keine festen Rollenzuweisungen gibt. Androgyne Erfahrungen von Zärtlichkeit, spielerisches Austauschen von Requisiten und Körperfunktionen innerhalb einer Paarbindung, das alles gibt den Arbeiten des Mannheimer Künstlers eine besondere Sanftheit,  ein kindhaftes Schweifen, wer ist der Mann? Wer ist die Frau? Welches Gesicht verbirgt  sich hinter der Maske,  welcher Körper im Spitzenteddy? Fragen und Möglichkeiten,  die bis zu mythischem Schrecken  vordringen  können, aber zu schwebender Unschuld zurückkehren." (Dr. Christel Heybrock).Armin  Schanz  strebt mit dieser besonderen Darstellung der  Erotik  nach gesellschaftlichem Wandel,  nach der Androgynen Gesellschaft.  Nackte und Halbnackte gibt es seit die Malerei besteht,  bald auch Amouröses,  das sich mehr und mehr nun auswächst. Aber die "Offenheit der Offenbarungen" des  1960 geborenen Mannheimers Armin Schanz mit der er sich und  seine Frau Sabine quer durch die Erotik in großformatigen Ölen,  Mischtechniken und Gouachen abbildet, dürfte dennoch selten sein." (Dr. Kurt Unold)

Der  künstlerische Werdegang von Armin Schanz lässt sich von der  frühen Auseinandersetzung  mit  dem Surrealismus bis zur raschen  Loslösung von einem  etablierten Stil zur Entwicklung  seiner  eigenen Ausdrucksweise verfolgen.  Auf diesem Weg entwickelte er 1982 in seinem  Manifest  den "Sensitivismus". Eine Kunstform, die sich fast ausschließlich mit latenten Empfindungen  beschäftigte  und der Betrachter provoziert  wurde  eigene Interpretationen  zu suchen,  eigene latente Empfindungen zu  entdecken. Seine Malweise war in dieser Zeit eher zurückhaltend, fast altmeisterlich glatt. "Die neue Sachlichkeit der 20er, Maler wie Christian Schad, ließen sich als Väter einer subtilen Genauigkeit nennen, die sich ebenso wie die Werke  von Schanz durch Kühle und Distanziertheit auszeichnen."  (Dr.  H. Borgmann)

Schon bald sprengte Schanz' kreative Energie jedoch diese selbst gewählte Zurückhaltung. Seine Malweise ist frei und locker geworden und gerade auf die Manifestierung der Auctoritatis seiner Persönlichkeit in den Arbeiten legt er heute besonderen Wert, die Distanziertheit ist gewichen.  Geblie­ben  ist  seine exzessive Inspirationsfindung und die  Einbeziehung  des Betrachters: "Die Betrachter, die mit meinen Bildern konfrontiert werden, sollen  mit einem Katharsis-Effekt eigene psychische Experiencen erleben." (Schanz)

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